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Einfacher gleitender [^4^]https: www.markets.com education centre pitfalls of moving averages

Was ist ein Einfacher gleitender Durchschnitt?

Der Einfache gleitende Durchschnitt (EGD) ist ein grundlegender Indikator der Technischen Analyse, der verwendet wird, um den Durchschnittspreis eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum zu glätten. Er wird berechnet, indem die Preise eines Vermögenswerts über eine definierte Anzahl von Perioden addiert und das Ergebnis durch die Anzahl dieser Perioden geteilt wird. Ziel des EGD ist es, kurzfristige Preisschwankungen, oft als "Marktrauschen" bezeichnet, zu eliminieren und die zugrunde liegende Trendfolge eines Wertpapiers zu visualisieren. Als verzögerter Indikator reagiert der Einfache gleitende Durchschnitt auf bereits erfolgte Preisaktion und hilft Analysten und Händlern dabei, die Richtung eines Trends zu erkennen.

Geschichte und Ursprung

Die Idee, Preise über einen bestimmten Zeitraum zu mitteln, hat ihre Wurzeln im 18. Jahrhundert, als japanische Reishändler ähnliche Methoden zur Analyse von Markttrends verwendeten. Das moderne Konzept des gleitenden Durchschnitts, wie es heute in der Finanzmärkten-Analyse bekannt ist, entstand jedoch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Begriff "Moving Average" wurde erstmals 1909 vom Mathematikhistoriker Jeff Miller geprägt und popularisierte sich durch W. I. Kings Buch "Elements of Statistical Method" im Jahr 1912. Seitdem hat4 sich der Einfache gleitende Durchschnitt zu einem festen Bestandteil der Chartanalyse entwickelt.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Der Einfache gleitende Durchschnitt (EGD) glättet Kursdaten, um die Richtung eines Trends zu erkennen und "Marktrauschen" zu reduzieren.
  • Er wird berechnet, indem die Schlusskurse eines Vermögenswerts über einen bestimmten Zeitraum summiert und durch die Anzahl der Perioden geteilt werden.
  • Der EGD ist ein verzögerter Indikator, da er auf vergangenen Preisen basiert.
  • Händler und Analysten verwenden den EGD, um potenzielle Unterstützungsniveaue und Widerstandsniveaue zu identifizieren und Handelssignale zu generieren.
  • Längere EGD-Perioden bieten eine stärkere Glättung und sind für langfristige Trendanalysen besser geeignet, während kürzere Perioden empfindlicher auf aktuelle Preisänderungen reagieren.

Formel und Berechnung

Der Einfache gleitende Durchschnitt (EGD) wird berechnet, indem die Schlusskurse eines Vermögenswerts über eine bestimmte Anzahl von Perioden summiert und durch die Anzahl dieser Perioden geteilt werden.

Die Formel für den Einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA für Simple Moving Average) lautet:

SMA=P1+P2++PnnSMA = \frac{P_1 + P_2 + \dots + P_n}{n}

Dabei gilt:

  • (P_n) = der Preis des Vermögenswerts in der n-ten Periode (z.B. der Schlusskurs)
  • (n) = die Anzahl der Perioden im ausgewählten Zeitraum

Jedes Mal, wenn ein neuer Zeitraum hinzugefügt wird, fällt der älteste Zeitraum aus der Berechnung heraus, wodurch der Durchschnitt "gleitet". Dies ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung an neue Aktienkurse.

Interpretation des Einfachen gleitenden Durchschnitts

Der Einfache gleitende Durchschnitt wird in der Technischen Analyse verwendet, um Trends zu identifizieren und potenzielle Handelssignale abzuleiten. Steigt der EGD, deutet dies auf einen Aufwärtstrend hin, während ein fallender EGD einen Abwärtstrend signalisiert. Der EGD kann auch als dynamisches Unterstützungsniveau in einem Aufwärtstrend oder als Widerstandsniveau in einem Abwärtstrend dienen. Wenn der Preis über den EGD steigt, kann dies ein Kaufsignal sein, während ein Fall unter den EGD ein Verkaufssignal darstellen könnte.

Die Wahl der Periodenlänge ist entscheidend für die Interpretation. Ein kurzer EGD (z. B. 10 oder 20 Perioden) reagiert schneller auf Preisänderungen und eignet sich für kurzfristige Analysen oder schnelle Handelsstrategien. Ein längerer EGD (z. B. 50, 100 oder 200 Perioden) ist langsamer und bietet eine stärkere Glättung, wodurch er sich besser für die Identifizierung langfristiger Trends und die Bewertung der allgemeinen Marktstimmung eignet.

Hypothetisches Beispiel

Angenommen, Sie analysieren den Aktienkurs des Unternehmens ABC über fünf Tage mit einem Einfachen gleitenden Durchschnitt von 5 Perioden.

Die Schlusskurse der letzten fünf Tage sind:

  • Tag 1: 100 €
  • Tag 2: 102 €
  • Tag 3: 101 €
  • Tag 4: 103 €
  • Tag 5: 105 €

Um den 5-Tage-EGD für Tag 5 zu berechnen, addieren Sie diese Preise und teilen sie durch 5:

EGD5=100+102+101+103+1055=5115=102,20 €EGD_5 = \frac{100 + 102 + 101 + 103 + 105}{5} = \frac{511}{5} = 102,20\ €

Wenn am nächsten Tag (Tag 6) der Schlusskurs 104 € beträgt, fällt der Preis von Tag 1 (100 €) aus der Berechnung, und der neue 5-Tage-EGD wird wie folgt berechnet:

EGD6=102+101+103+105+1045=5155=103,00 €EGD_6 = \frac{102 + 101 + 103 + 105 + 104}{5} = \frac{515}{5} = 103,00\ €

Wie Sie sehen, "gleitet" der Durchschnitt und passt sich den neuesten Kursdaten an, um die aktuelle Trendrichtung widerzuspiegeln. Ein steigender EGD, wie in diesem Beispiel, könnte auf einen Aufwärtstrend des Aktienkurses hindeuten.

Praktische Anwendungen

Der Einfache gleitende Durchschnitt (EGD) findet vielfältige Anwendung in den Finanzmärkten und wird von Anlegern sowie Analysten genutzt, um die Dynamik von Vermögenswerten zu verstehen. Er ist ein weit verbreitetes Werkzeug in der Technischen Analyse, um Trendfolge zu erkennen.

Zu den praktischen Anwendungen gehören:

  • Trendidentifikation: Der EGD hilft dabei, ob ein Markt oder ein bestimmtes Wertpapier sich in einem Aufwärts-, Abwärts- oder Seitwärtstrend befindet. Ein Anstieg des EGD signalisiert einen Aufwärtstrend, während ein Rückgang einen Abwärtstrend anzeigt.
  • Bestimmung von Unterstützungs- und Widerstandsniveaus: Oftmals fungiert der EGD als dynamische Linie, die den Preis stützt (Unterstützung) oder ihm Widerstand entgegensetzt (Widerstand). Händler beobachten, wie sich der Preis zum EGD verhält, um Kauf- oder Verkaufspunkte zu identifizieren.
  • Generierung von Handelssignalen: Kreuzungen von Preisen mit dem EGD oder Kreuzungen von zwei verschiedenen EGDs (z. B. ein kurzer EGD über einen langen EGD, bekannt als "Golden Cross") werden als potenzielle Handelssignale interpretiert, um eine Position zu eröffnen oder zu schließen. Die Investopedia erläutert weitere Verwendungszwecke und Formeln des gleitenden Durchschnitts.
  • Filtern von Marktrauschen: Durch die Glättung der Preisdaten hilft der EGD, kurzfristige, 3zufällige Volatilität zu reduzieren, wodurch das Erkennen des wahren Trends erleichtert wird.
  • Langfristige Analyse: Institutionelle Anleger und Analysten verwenden häufig längere EGDs (z. B. den 200-Tage-EGD) für eine makroökonomische Perspektive oder um die langfristige Gesundheit eines Marktes oder einer Aktie zu bewerten. Finanzdaten, die für solche Analysen verwendet werden, können von Datenbanken wie Federal Reserve Economic Data (FRED) bezogen werden.

Einschränkungen und Kritikpunkte

Obwohl der Einfache gleitende Durchschnitt (EGD) ein beliebtes Werkze2ug der Technischen Analyse ist, weist er auch wichtige Einschränkungen auf, die Anleger berücksichtigen sollten.

  • Verzögerter Indikator (Lagging Indicator): Die größte Kritik am EGD ist, dass er ein verzögerter Indikator ist. Da er auf historischen Kursdaten basiert, reagiert er immer erst auf vergangene Preisbewegungen. Dies bedeutet, dass er Trendänderungen möglicherweise erst mit einer gewissen Verzögerung signalisiert, was dazu führen kann, dass Kauf- oder Verkaufssignale zu spät generiert werden. Insbesondere in schnelllebigen oder seitwärts tendierenden Märkten kann dies zu suboptimalen Entscheidungen führen.
  • Gleichgewichtung der Daten: Der Einfache gleitende Durchschnitt gewichtet alle Datenpunkte innerhalb des gewählten Zeitraums gleich. Das bedeutet, dass der Preis von vor 50 Tagen bei einem 50-Tage-EGD genauso stark berücksichtigt wird wie der Preis des Vortages. Viele Kritiker argumentieren, dass jüngere Preise für die Bestimmung der aktuellen Marktstimmung relevanter sein sollten. Dies führt zu einer geringeren Sensibilität gegenüber neuen Informationen. Investopedia erörtert dies in seiner Analyse der Vorteile und Nachteile des Einfachen gleitenden Durchschnitts.
  • Anfälligkeit für Fehlsignale: In Märkten ohne klaren Trend oder während Phasen hoher Volatilität kann der EGD viele Fehlsignale erzeugen. Dies kann zu übermäßigem Handel und unnötigen Transaktionskosten führen.
  • Keine Vorhersagefähigkeit: Der EGD bestätigt lediglich den aktuellen Trend; er prognostiziert nicht zukünftige Preise. Er ist ein Instrument zur Trendbestätigung, nicht zur Preisvorhersage.
  • Ignoranz von "Lücken" und extremen Preisausschlägen: Der EGD mittelt alle Preise und kann daher die Auswirkungen von plötzlichen, großen Preisbewegungen (Gaps) oder extremen Ausschlägen, die oft wichtige Marktinformationen enthalten, verwässern oder verzögert verarbeiten.

Aufgrund dieser Einschränkungen wird der Einfache gleitende Durchschnitt oft in Kombination mit anderen Indikatoren und Analysemethoden verwendet, um eine umfassendere Preisaktions-Analyse zu ermöglichen und die Zuverlässigkeit der Handelssignale zu verbessern.

Einfacher gleitender Durchschnitt vs. Exponentieller gleitender Durchschnitt

Der Einfache gleitende Durchschnitt (EGD) und der Exponentieller gleitender Durchschnitt (EGD) sind beides gleitende Durchschnitte, die in der Technischen Analyse zur Glättung von Kursdaten und zur Trendidentifikation eingesetzt werden, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Berechnung und Reaktionsfähigkeit.

MerkmalEinfacher gleitender Durchschnitt (EGD)Exponentieller gleitender Durchschnitt (EMA)
BerechnungSumme der Schlusskurse über eine Periode geteilt durch die Periodenzahl.Weist jüngeren Datenpunkten eine höhere Gewichtung zu und reagiert schneller auf Preisänderungen.
GlättungGleichmäßige Gewichtung aller Datenpunkte, stärkere Glättung.Stärkere Gewichtung aktueller Daten, weniger Glättung von kurzfristigem Rauschen.
ReaktionsfähigkeitLangsamer und weniger reaktionsschnell auf neue Preisinformationen.Schneller und reaktionsschneller auf aktuelle Preisentwicklungen.
AnwendungBevorzugt für langfristige Trendbestätigung und bei geringer Volatilität.Bevorzugt für kurzfristige Handelssignale und in volatilen Märkten.
VorteilEinfache Berechnung, klare Darstellung von Langzeittrends.Reduziert Verzögerung, fängt schnellere Trendänderungen auf.
NachteilStarke Verzögerung, kann zu späten Signalen führen.Kann anfälliger für Fehlsignale bei geringem Anlagehorizont sein.

Während der EGD eine einfachere Methode zur Glättung von Daten bietet und einen klareren Überblick über langfristige Trends geben kann, wird der Exponentieller gleitender Durchschnitt oft von Händlern bevorzugt, die eine schnellere Reaktion auf aktuelle Preisbewegungen wünschen. Die Wahl zwischen beiden hängt stark von der Handelsstrategie und dem Anlagehorizont des Anlegers ab.

FAQs

F: Ist der Einfache gleitende Durchschnitt ein guter Indikator für Kauf- oder Verkaufssignale?
A: Der Einfache gleitende Durchschnitt kann potenzielle Kauf- oder Verkaufssignale liefern, insbesondere wenn der Preis ihn kreuzt oder wenn sich zwei gleitende Durchschnitte kreuzen (z. B. ein „Golden Cross“ oder „Death Cross“). Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass er ein verzögerter Indikator ist, der auf vergangenen Preisen basiert. Für zuverlässigere Handelssignale sollte er mit anderen Analysewerkzeugen kombiniert werden.

F: Welche Zeiträume werden typischerweise für den Einfachen gleitenden Durchschnitt verwendet?
A: Häufig verwendete Zeiträume für den Einfachen gleitenden Durchschnitt sind 10, 20 oder 50 Perioden für kurz- bis mittelfristige Analysen und 100 oder 200 Perioden für langfristige Trendfolge. Die Wahl des Zeitraums hängt vom individuellen Anlagehorizont und der Handelsstrategie ab. Kürzere Perioden reagieren empfindlicher auf Preisaktion, während längere Perioden den Trend stärker glätten.

F: Kann der Einfache gleitende Durchschnitt die zukünftige Preisentwicklung vorhersagen?
A: Nein, der Einfache gleitende Durchschnitt ist kein Vorhersageinstrument. Er ist ein Trendfolge-Indikator, der dazu dient, die Richtung eines etablierten Trends zu bestätigen und vergangene Kursdaten zu glätten. Zukünftige Preisbewegungen hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, einschließlich makroökonomischer Daten und unvorhergesehener Ereignisse.

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